Wechseljahre – Eine Einladung belastende Emotionen loszulassen
„Viele Frauen in mittleren Jahren leben in einem Zustand ständiger Besorgnis und Überlastung, zum großen Teil ein Nebeneffekt unserer Kultur und eine Frage von Selbstbild und Selbstwert. Wir wollen gute Frauen sein. "
Dr. Christiane Northrup
Christiane Northrup, eine Pionierin der ganzheitlichen Frauenmedizin, spricht in ihrem Buch „Weisheit der Wechseljahre“ von genau dieser Rückkehr zu sich selbst. Sie beschreibt die Wechseljahre nicht als einen körperlichen Verfall, sondern als spirituellen Reifungsprozess – als einen natürlichen, sogar notwendigen Übergang auf dem Weg zur eigenen Kraft und Weisheit. Sie schreibt aber auch über den spannenden Zusammenhang von alten Prägungen und belastenden Emotionen auf die Phase des Übergangs.
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Ich habe nicht schlecht gestaunt bei den Recherchen für meine Diplomarbeit, als ich in Northrup's Buch und anderen Quellen gelesen habe, dass sich unverarbeitete Emotionen und Prägungen auf die Wechseljahre auswirken. Nicht immer sind es die Hormone, die zu Hitzewallungen und Wut führen. Sehr oft sind es alte, schwelende Gefühle, die uns in der Lebensmitte auffordern, endlich HIN- und nicht mehr WEGzuschauen.
Aus dem Buch von Northrup: Als Daumenregel gilt, dass die guten Gefühle uns tendenziell Richtung Gesundheit weisen, die schlechten, die unsere Aufmerksamkeit erregen, sind dazu da, dass wir entweder unsere Einstellung oder unser Verhalten ändern. Gefühle können auch toxisch werden, wenn man ihnen erlaubt, ungelöst weiter zu existieren, statt sie vollständig aufzuarbeiten und anschließend gehen zu lassen. Stellen Sie sich zum Beispiel eine Frau vor, die ein Kind verloren hat und 15 Jahre später, nun mitten in den Wechseljahren, noch immer nichts im Zimmer dieses Kindes verändert hat, sondern alles genau so gelassen hat wie am Todestag ihres Kindes. Die Gefühle, die sie dazu treibt, aus diesem Zimmer einen Schrein zu machen - die ungelöste Trauer, die Weigerung, im Leben vorwärtszuschreiten, das Verleugnen -, sind toxisch. Die gesundheitlichen Probleme und Schmerzen, die Sie unter Umständen in den mittleren Lebensjahren erleben, werden nicht von schwierigen Emotionen als solchen hervorgerufen, sondern von der Bereitschaft, diese Emotionen ungelöst andauern zu lassen - oder von einer fehlerhaften Wahrnehmung dessen, was sie in Ihrem Leben bedeuten. Ungelöste, stagnierende Emotionen bringen dieselbe Körperchemie wieder und wieder in Unordnung. Man könnte den Einfluss von Emotionen auf unseren Körper mit Wasser in einem Fluss vergleichen. So lange wie unsere Emotionen ständig fließen und Veränderungen in unserer Wahrnehmung und unserem Verhalten auslösen, bleibt unser Körper sauber und frisch. In dem Augenblick, wo das Wasser nicht mehr in Bewegung ist, setzt der Verrottungsprozess ein, und alle Arten von Keimen beginnen zu gedeihen.
Vom Funktionieren zum Fühlen
Viele Frauen haben ihr Leben lang „funktioniert“ – als Mütter, Partnerinnen, Kolleginnen, Töchter. Sie haben sich angepasst, gehalten, gegeben. In den Wechseljahren beginnt der Körper auf seine ganz eigene Weise zu sprechen. Symptome, die auftauchen, sind oft Ausdruck unterdrückter Gefühle, nicht gelebter Bedürfnisse oder unausgesprochener Wahrheiten. Northrup lädt dazu ein, diese Signale ernst zu nehmen – nicht als Störung, sondern als Botschaft.
Was möchte jetzt gesehen werden?
Was darf endlich gehen?
Was ruft in mir nach Veränderung?
Ein zentraler Gedanke bei Northrup: Unser Körper ist nicht unser Feind, sondern unsere weiseste Verbündete. Wenn wir lernen, ihm zuzuhören, offenbart er uns einen inneren Kompass – jenseits von Verstand und Pflichtgefühl. Gerade die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren öffnen das Tor zu einer tieferen Intuition und Körperweisheit.
Statt gegen den Wandel anzukämpfen, dürfen wir lernen, mit ihm zu gehen. Das bedeutet manchmal auch, alte Masken abzulegen, klare Grenzen zu setzen und unser „Nein“ ebenso zu würdigen wie unser „Ja“.
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Mein persönliches Fazit: Wendepunkt statt Krise
Als Coach und Wegbegleiterin für Frauen in der Lebensmitte erlebe ich immer wieder, wie kraftvoll dieser Übergang sein kann. Ja, er fordert uns heraus – körperlich, emotional und auch seelisch. Aber dieser ÜBERGANG schenkt uns auch eine neue Tiefe. Eine neue Ehrlichkeit. Und oft ein neues inneres Zuhause. Wenn wir bereit sind, diesen Wandel bewusst zu gestalten, kann aus der vermeintlichen Krise ein echter Wendepunkt entstehen. Einer, der uns nicht zurück-, sondern zu uns selbst führt.
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Impulse zur Reflexion:
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Welche Symptome deines Körpers könntest Du als Botschaft verstehen?
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Was möchte in Dir heilen oder integriert werden?
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Welche alte Rolle darfst Du loslassen, um deiner inneren Wahrheit näherzukommen?
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für Frauen und Mamis in Wandlungsprozessen
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